• Realitaetsverlust@lemmy.zip
    link
    fedilink
    English
    arrow-up
    1
    ·
    2 days ago

    weil vermeintlich bestimmte Menschen einfach mehr zum Bösen neigen

    Das hat auch nie jemand behauptet, da spielt auch ne Menge andere Dinge rein, wie eben sozialer Stand, wirtschaftliche Situation etc. Aber das kann einfach alles keine Ausrede sein. Egal wie scheiße mein Leben aktuell läuft, und wenn man aus seinem Land flüchten muss, läufts richtig scheiße, es gibt niemandem das Recht, sich so zu verhalten, wie es manche eben tun.

    Schlimmstenfalls ist es das Ergebnis ungleicher Strafverfolgung und verzerrt die Statistik.

    Beliebtes Argument, aber ist quatsch. Weiste aber selbst.

    weil Straftat nicht das einzige Böse ist

    Es geht um eine Statistik von Straftaten, nicht potentiell böser Taten.

    Eine Familie aus drei Menschen und einem Hund. 25% der Familie haben 40% der Beine.

    Erstens machst du keine Statistik mit einer so geringen Probengröße, zweitens ist das Beispiel sehr dürftig. Anderes Beispiel, wenn du 10.000 Würfel rollst, wirst du alle Zahlen ungefähr gleich oft rollen, nimmst du 2000 Würfel weg, ist das Verhältnis immer noch ähnlich.

    Wenn ein Konzern deutlich Gewinn macht und das dann aber als Bonus an Vorstand und Aktionäre ausschüttet während die Angestellten mit einem freundlichen Weihnachstbrief bedacht werden, obwohl sie den Großteil der Arbeit geleistet haben, ist das für mich eine Ungerechtigkeit.

    Ja aber keine Straftat. Ist schön, dass das eine Ungerechtigkeit ist, darüber kann man jetzt auch streiten, aber das tut überhaupt gar nichts zur Sache. Wir reden hier von einem akuten Problem, dass Nicht-Deutsche überproportional Straftaten begehen, Kapitalismuskritik ist hier sowas von fehl am Platz.

    Wenn ich mich gegen bestimmte Sicherheitsmaßnahmen entscheide und ein Mitarbeiter deshalb zu Tode kommt, sollte das eine Fahrlässige Tötung darstellen

    Das passiert auch, wenn man es denn zweifelsfrei feststellen kann. 2016 gab es eine Explosion bei BASF, bei der Sicherheitsprotokolle nicht eingehalten wurden oder aus Sparmaßnahmen nicht investiert wurde, hier wurden einige Manager wegen fahrlässiger Tötung oder Körperverletzung verurteilt. Bei Tönnies gab es auch immer wieder Verletzungen und in einigen Fällen wurden Werkleiter etc. in Haftung genommen. Es ist halt schwer, immer genau den einen Schuldigen zu finden, wenn dutzende Leute ggf. die Verantwortung haben können.

    Der Fokus auf eine bestimmte Definition von Kriminalität verschleiert systematisches Unrecht

    Nein, tut es nicht. Du versuchst hier, Kapitalismuskritik und die Ungleichheiten, die durch große Konzerne entstehen können, mit Straftaten gleichzusetzen, was völliger Humbug ist. Wenn ich bei Amazon im Lager ausgebeutet werde, dann ist das zwar scheiße, aber es schadet niemandem. Amazon bekommt Arbeitsleistung, ich bekomme Geld (zwar zu wenig, aber Geld) und andere ihre Waren. Win-Win-Win, auch wenn ich erstmal den geringsten Win habe. Wenn ein Mensch aus Langeweile auf einer Sylvesterparty eine Frau vergewaltigt, sieht das halt schon wieder anders aus.

    Wenn nach Anti-Korruption, Gesundheitswesen, Sozialmaßnahmen und einer grundlegenden Sanierung der Justiz

    Das sind Projekte, die Jahrzehnte laufen - die Zeit haben wir nicht. Wir brauchen akut Abhilfe für die dringendsten Probleme. Wobei das inzwischen eh schon zu spät ist. Im Februar haben wir ohnehin die CDU/AfD am Drücker, weil man eben jahrelang politisch verschissen hat.