Der Kreis Ostholstein hat eine zuvor geplante Abschiebung von vier Kindern nach Vietnam ausgesetzt. Es werde zunächst keine aktive Rückführung seitens des Kreises vollzogen, sagte Landrat Timo Gaarz am Mittwoch nach einem Treffen mit Pflegeeltern der vier Geschwister. «Wir legen das jetzt in die Hände der Richter.»
Gaarz sprach von einer Einzefallentscheidung. Die besondere Situation der vier Kinder habe er nicht in der Rechtsordnung wiedergefunden, sagte der Landrat. «Ich habe aber für mich festgestellt, dass ich diese besondere Familiensituation auch anders bewerten muss.»
Mehr als 71.000 Menschen (Stand: 5.9., 11.27 Uhr) hatten eine Online-Petition gegen die zunächst geplante Abschiebung der Kinder unterzeichnet. Der Vater der Kinder hatte im Oktober 2022 vor den Augen seines Nachwuchses seine Ehefrau getötet. Er sitzt seitdem im Gefängnis, die Kinder im Alter von zwei, vier, acht und zwölf Jahren leben seitdem in drei benachbarten Pflegefamilien.
Auf Anordnung des Kreises Ostholstein sollten die Kinder eigentlich nach Vietnam abgeschoben werden, weil ihr Aufenthaltsrecht an das der Mutter gekoppelt war.
Sehr gute Nachrichten!
Alles andere wäre einfach nur traurig gewesen.