Hallo zusammen!

meine Freundin und ich sind im Moment an einem Haus zur Eigennutzung interessiert. Wir würden beim Preis gerne noch verhandeln.

Der Verkäufer hat letztes Jahr ein Sachwertgutachten machen lassen. In dem Gutachten wird ein optimaler Verkaufspreis ca. 7% über dem ermittelten Sachwert empfohlen. Das war gegen Ende der Nullzinsphase.

Jetzt liegt der Angebotspreis genau beim Sachwert, der Verkäufer ist also minimal mit dem Preis runtergegangen. Wir würden gerne mit den deutlich gestiegenen Zinsen argumentieren und den Preis noch etwas drücken wollen. Wir sind offenbar auch seit längerer Zeit die ersten Interessenten.

Damit kämen wir aber mehr oder weniger deutlich unter dem Sachwert raus und ich gehe davon aus, dass der Verkäufer da mauern wird.

Meine Frage: ist es grundsatzlich üblich, dass ein Haus auch mal unter dem Sachwert verkauft wird? Und ist das in der aktuellen Marktsituation auch realistisch?

  • tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺@feddit.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    3
    ·
    edit-2
    1 year ago

    Der Marktwert ist eben auch das, was ihr dafür bezahlt. Bei Immobilien ist immer ein großer Grad an Schwankung drin, weil diese jeweils einzigartig sind. Ob ihr heute 100k “verschenkt” ist auch zweitrangig, wenn die Preise in ein paar Jahren vielleicht wieder höher sind, und ihr dann “Martkwert” mehr bezahlt.

    Wenn ihr keinen Druck habt, dann probiert es. Mehr als “Nein” sagen kann der Verkäufer auch nicht. Falls ihr irgendwo auf dem Dorf kauft, müsst ihr natürlich damit rechnen, dass sich das rumspricht und damit leben können. Erfahrungsgemäß ist es aber immer schwierig aus der Stadt aufs Dorf zu ziehen, und dort innerhalb der ersten zwei drei Generationen dazuzuzugehören. Das ist aber noch mal ein Thema abseits von der Preisfrage.

    Letztlich noch mal der Tipp, dass es bei dem Eigenheim darum gehen sollte, dass ihr ein Haus habt, mit dem ihr glücklich seid und euren Lebensentwurf leben könnt. Es ist keine reine Investition, die nur Rückflüsse generieren soll.